Helfen ist eine ‚christliche Verpflichtung‘
Als Volker Kauder erzählte, dass Christen in Afrika im eigenen Blut gekocht und in Indien an Ketten durchs Dorf geschleift werden, bis sie tot sind, ging ein entsetztes Raunen durch die Reihen der rund 400 Besucher. Und als der CDU-Politiker erklärte, dass es eine christliche Verpflichtung sei, Flüchtlinge aufzunehmen ‚ohne rum zu schimpfen‘, bekam er großen Applaus im Kornhaus.
Auf Einladung der ‚Initiative Gebet Allgäu‘, einem überkonfessionellen Verein, der aktuelle Themen aufgreifen will, war Kauder nach Kempten gekommen. Nicht die Politik in Berlin, sondern die Christenverfolgung in rund 50 Ländern der Welt war sein Thema. Neben seiner Funktion als CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender im Bundestag engagiert sich Kauder bei „Open Doors“. Und da gehe es auch um die Aufnahme von verfolgten Christen. Sie müssten nicht nur beherbergt werden, sie bräuchten vielmehr Perspektiven, ‚denn sie haben eine Existenz verloren.‘
Bedürfnis, sich einen Tag für Familie oder Freunde freizuhalten. Der Überlegung mancher Parteien, die Entscheidung über die Ladenöffnungszeiten den Einzelhändlern zu überlassen, erteilte er eine klare Absage.
Laut Bürgermeister Dieter Zacherle gibt es eine Übereinstimmung im Stadtrat, auch künftig nur eine Genehmigung an Christi Himmelfahrt und am Kathreinemarkt zu erteilen. Am ersten Samstag vor Advent soll allerdings wieder eine Einkaufsnacht bis 24 Uhr stattfinden. Auf Kritik stieß bei Friedrich die Aussage der Kemptener FDP bei einer Umfrage der Initiative Gebet, die Einzelhändler sollten die Öffnungszeiten selbst regeln können: „Wenn wir das zulassen, wird die Hemmschwelle immer niedriger.“
IHK-Regionalgeschäftsführer Klaus Fischer ging die Diskussion zu sehr in eine Richtung. Für viele Menschen sei es selbstverständlich, die Freizeitangebote am Sonntag zu nutzen, ohne selbst an diesem Tag arbeiten zu wollen. Unterstützung erhielt er von Markus Brehm, Vorsitzender des Industrie- und Handelsgremiums Kempten/Oberallgäu: „Die Einstellung, ich will bedient werden aber nicht selber dienen, geht auf Kosten derer, die arbeiten müssen.“ Dieser Widerspruch sei ein „Dilemma“ – eine Meinung, die auch der Landesbischof teilte: „Mir ist klar, dass es keine Alles-oder-Nichts-Lösung gibt.“ Trete man allerdings nicht auf die Bremse, könne die Sonntagsarbeit überhand nehmen. Die Diskussion endete wie immer mit einem gemeinsamen Gebet.