„Familie – Auslaufmodell oder Hoffnungsträger?“ mit Bischof Dr. Walter Mixa – Fürstensaal Kempten
Pressebericht Allgäuer Zeitung (01.12.2007)
Mixa fordert Führerschein für Eltern
DISKUSSION Gast der Initiative Gebet will mehr Belastung für Kinderlose und Erziehungsgeld
Auf Einladung der überkonfessionellen Initiative Gebet setzte Mixa gut über 200 Besuchern seinen Feldzug für die Stärkung der Familie und das „Ideal“ einer Kindererziehung in den ersten Lebensjahren durch die Mutter fort, indem er noch weitergehende Forderungen als bisher aufstellte. So sollten seiner Ansicht nach Kinderlose finanziell schlechter gestellt werden. Auf Nachfrage aus dem Publikum sprach er sich zudem für einen Familienführerschein aus. Kurse für Eltern dürften aber nur angeboten und nicht erzwungen werden, meinte der katholische Oberhirt der Diözese Augsburg. Die Kirche halte entsprechende Lehrgänge bereits vor, in denen Alleinerziehende und Eltern lernen könnten, „wie man mit kleinen Menschlein umgeht“.
„Es geht um die Würde der Frau und das Wohl des Kindes, der Ökonomismus nach der Geburt darf nicht mehr im Vordergrund stehen“, betonte Mixa. In diesem Zusammenhang forderte der Bischof eine „familienfreundliche Arbeitspolitik und keine arbeitsfreundliche Familienpolitik wie derzeit“.
Grüne kritisieren Claudia Roth
Von Diskussionsleiter Pastor Stefan Vatter auf die Vorwürfe der Grünen-Bundesvorsitzenden Claudia Roth an die Adresse Mixas („durchgeknallter Oberfundi“) angesprochen, sprach der Bischof von „unmöglichen Vergleichen“, auf die er nicht reagieren wolle: „Was stört es den Mond, wenn ihn der Hund anbellt“. Mit Applaus reagierten die Besucher auf eine Erklärung des Grünen-Stadtrats Eduard Bühler: Die Kemptener Grünen hätten Roth einen Brief geschrieben mit der Kritik, dass die Form ihrer Auseinandersetzung mit Mixa nicht dem Gespräch diene.